Juristische Ausbildung muss langfristig geplant werden - Kapazitätsprobleme hat Staatsregierung zu verantworten

Armutszeugnis für Sachsens Hochschulpolitik

Die juristische Ausbildung soll an die TU Dresden zurückkehren. Diese an sich gute Nachricht ist aber in Wahrheit ein Armutszeugnis für Sachsens Hochschulpolitik. Dazu und zu den Kapazitätsproblemen in der Juristischen Fakultät der Universität Leipzig erklärt der stellvertretende Vorsitzende der FDP Sachsen Thomas Kunz: 

„Einmal mehr zeigt sich die Planlosigkeit der Sächsischen Staatsregierung. Die Abwicklung der Juristischen Fakultät in der Landeshauptstadt war ein jahrzehntelanger, zäher Prozess, der mit Widerstand der Dresdner Wissenschaft und viel Druck der Staatsregierung einher ging. Die Leipziger Kapazitätsprobleme überraschen deshalb umso mehr. Ich bin davon ausgegangen - wie sicher jeder andere auch - dass Staatsministerin Dr. Stange, SPD, und ihr Nachfolger die von ihr vehement betriebene Konzentration der juristischen Ausbildung in der Messestadt professionell vorbereitet hat und sorgfältig die Kapazitäten ausgebaut hat, die in den nächsten Jahrzehnten gebraucht werden. 

Doch wieder einmal enttäuschen die Koalitionäre auf ganzer Linie. Wissenschaft ist aber nicht das Feld für spontane Schnellschüsse. Vor allem dann nicht, wenn es so ein wichtiges Feld wie die Ausbildung unserer Richter und Staatsanwälte betrifft. Wir Freie Demokraten erwarten von der Staatsregierung und Staatsminister Gemkow eine langfristige Strategie für die nächsten Jahrzehnte. Dabei muss die Altersstruktur des juristischen Personals in Sachsen genauso eine Rolle spielen, wie die Kapazitäten an den Hochschulstandorten.“